
Inhalt:
Einen Jungen aus der Ferne anschmachten, das steht für Hannah nicht zur Debatte – bis sie Jan trifft. Noch während Hannah sich darüber ärgert, dass sie sich immer wieder wie eine Idiotin aufführt, signalisiert Jan Interesse. Mit jedem Treffen wachsen Hannahs Gefühle aber auch ihre Unsicherheit. Jan verhält sich widersprüchlich, ist mal liebevoll und zärtlich, dann wieder aggressiv und distanziert. Diese Unbeständigkeit macht Hannah Angst, denn sie hat sich Jan offenbart. Sie hat ihm von ihrer besonderen Gabe erzählt, einer Gabe, die auch eine dunkle Seite hat … Hat sie dem Falschen vertraut?
Quelle: Buchcover und Klappentext
Meine Meinung:
“Aura – Die Gabe” ist ein interessanter Auftakt zum Thema Moral, Entdeckung einer außergewöhnlichen Gabe, erste Verliebtheit, Lügen und Betrug. Die Autorin versteht es immer mehr Spannung aufzubauen, bis das Ende überraschend über einem zusammenschlägt.
Der Schreibstil ist locker und leicht, geeignet und verständlich für Jugendliche ab 13 Jahren. Die geschaffene Atmosphäre verdüstert sich, je weiter die Geschichte voranschreitet. Bereits die Gruselgeschichte zu Beginn hat mich frösteln lassen. Die Geschichte ist nicht nur etwas für Jugendliche, auch als Erwachsene habe ich mich sehr gut unterhalten gefühlt. Ein paar Startschwierigkeiten und langatmige Passagen galt es für mich zu überbrücken, bevor sich ein toller Lesefluss einstellte.
Hannah ist eine Protagonistin, die in mir unterschiedliche Gefühle geweckt hat. Zum einen Verständnis und Verstehen. Ich konnte mich in vielen Situationen sehr gut in sie hineinversetzen und habe ihre Verliebtheit, ihre Neugier, die Angst vor der Gabe und das Ausprobieren dieser neuen Kräfte verstanden. Zum anderen hat sie in mir das Gefühl geweckt, sie einmal kräftig wachzurütteln. Wie sie in einigen Situationen mit ihren Freunden umgegangen ist, konnte ich nur schwer nachvollziehen. Das ist wohl beabsichtigt.
Ein großes Thema ist nämlich die Moralvorstellung. Wo beginnt meine Moralvorstellung und wo hört diese auf? Mit diesem Thema wird ein wenig gespielt – wie verhalte ich mich, um meinen Mitmenschen nicht zu schaden? Welches Verhalten liegt im Rahmen und mit welchem Verhalten schieße ich über die Grenzen hinaus? Ein spannendes Thema, das zum nachdenken anregt!
Hannahs beste Freundin Viv ist mir sehr sympathisch! So eine beste Freundin wünscht man sich und hat man gern um sich. Jan ist geheimnisvoller Charakter, der immer mehr Fragen aufwirft.
Die Handlung ist interessant und die Spannung wird im Laufe der Geschichte immer mehr aufgebaut. Das Ende ist unerwartet und schockierend. Am liebsten würde ich direkt weiterlesen wollen!
Fazit:
“Aura – Die Gabe” ist ein Jugendbuch zum Thema Moral, erste Verliebtheit und die Entdeckung einer spannenden Gabe. Dieser Auftakt konnte mich trotz kleiner Schwächen begeistern und überzeugen. Das schockierende Ende macht unglaublich neugierig auf die Fortsetzung!
Titel: Aura – Die Gabe
Autorin: Clara Benedict
Verlag: Thienemann-Esslinger
Format: Gebundene Ausgabe
Seiten: 368
ISBN: 978-3-522-20241-1
Ersterscheinung: 12.03.2018
Altersempfehlung: ab 13 Jahren
Preis: 18 Euro
Mehr Infos: Thienemann-Esslinger
Meine Wertung: ღღღღ